Mit den herausfordernden Krisen in Europa wie im Maghreb – zuletzt etwa die Covid-Pandemie oder aktuell die Frage nach dem politischen Umgang mit Migration – sind Grenzen neu ins Bewusstsein getreten und mit ihnen auch die Möglichkeit unbegrenzter oder eben gerade unterbundener Zirkulation – nicht nur von Gütern und Kapital, sondern gerade auch von Menschen und Ideen.
Die Gesellschaften Europas durchlaufen – in unterschiedlicher Intensität und historischen Begründungszusammenhängen – eine Phase der Restauration der Nation und des Nationalen. Diese werden als bedroht wahrgenommen und sollen zugleich als Antwort auf die Herausforderungen der Nationalstaaten und der europäischen Gesellschaften in einer sich rasant wandelnden und instabilen Weltordnung in Stellung gebracht werden.
In einem Zeitalter großer Wanderungen – deren soziale Realität und Herausforderungen zunächst den Globalen Süden und die Gesellschaften der Méditerranée treffen – stellt sich die Frage nach Grenzen und Zirkulation nicht nur mit Blick auf die Außengrenzen der Europäischen Union oder auf die Grenzen zwischen Nationalstaaten in Nordafrika und in Europa. Es geht gerade auch um Grenzen zwischen Klassen, Generationen, religiösen oder sozio-kulturellen Milieus, um Grenzen des Wohlstands, des Wachstums oder der Teilhabe am Fortschritts- und Freiheitsversprechen der Moderne.
Une politique décoloniale de la jeunesse et réflexions « de la frontère»
"Ulysse Clandestin, ou l'impasse identitaire", un film (93', LBP, 2010) de Thomas Lacoste avec la participation des historiens Pap Ndiaye (EHESS), Gérard Noiriel (EHESS), Tzvetan Todorov (CNRS) et Sophie Wahnich (CNRS), des anthropologues Michel Agier (EHESS), Marcel Detienne (EPHE), Françoise Héritier (Collège de France) et Emmanuel Terray (EHESS) et des sociologues Luc Boltanski (EHESS) et Eric Fassin (ENS).
